Die Hagenverwürger und die Lofiner Kröpfer

Das Geschehen im Deißlinger Hagenstall, so wird die Stallung der ehemals örtlich gehaltenen Zuchtbullen genannt, bescherte den Deißlingern im Mai des Jahres 1910 den weithin bekannten Spottnamen "Hagenverwürger".
Und das kam so: Ein Jungbulle sollte einen Nasenring erhalten. Dem sich sträubenden Tier wurde ein Strick um den Hals gelegt. Mit vereinten Kräften zogen einige Männer den Kopf des Jungbullen durch die Futterkrippe. Wohl durch mangelnde Luftzufuhr erstickte der Jungbulle (hier „Haga“ geheißen) – "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht sorgen". Im Jahr 1961 griff die Narrenzunft diese Begebenheit auf und gestaltete diesem Ereignis entsprechend ein Narrenkleid.

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Die 1950 in Lauffen gegründete Narrenzunft schuf sich im Jahre 1970 das typische Lauffener Narrenkleid, den "Lofiner Kröpfer". Auch diese Narrenfigur hat ihr örtliches Herkommen: Die aufgrund mangelnden Jodgehaltes im Trinkwasser (in früheren Zeiten) leidende Bevölkerung des Gemeindeteils neigte zur Kropfbildung. Dies brachte den Einwohnern die Bezeichnung "Kröpfer" ein, was die Bildner der Lauffener Narrenfigur übernahmen. In den letzten Jahren wurde eine weitere Narrenfigur, das "Hoadamale", eingeführt.

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